Hufrehe muss nicht sein

Wie kann man Hufrehe sicher verhindern?


Anja Beifuss | 27.05.2023

Jedes Frühjahr machen sich immer mehr Pferdebesitzer Sorgen, dass (wieder) eine Futter-Hufrehe (das ist die häufigste Reheform) bei Ihrem Pferd auftreten könnte. Wie kann man diese Gefahr eindämmen?

Hochertragsgräser - das Gift für den Verdauungstrakt des Pferdes

Grundsätzlich ist ein Pferd, egal welcher Rasse, weder ein Zucker- noch ein Getreidestärkefresser, sondern ein Magergras-Dauerfresser. Unsere Weiden wurden mehrheitlich ursprünglich für Kühe angesät, enthalten also keine Magergräser, sondern sog. schnellwachsende Hochertragsgräser, die im Frühjahr, Herbst, Winter und während Trockenstressperioden extreme Mengen Zucker einlagern. Im Frühjahr enthalten solche Wiesen nur Zucker und Wasser und sind „pures Gift“ für den Verdauungstrakt eines Pferdes.

Der richtige Zeitpunkt zum Anweiden

Idealerweise sollte ein Pferd erst dann auf eine Weide, wenn Pferdeheu geworben wird, also ca. Anfang-Mitte Juni. Dann erst ist der Rohfasergehalt im Gras hoch genug, damit dieses Gras als Heu zur Pferdeernährung verwendet werden kann.

Also, Pferde ca. 4-6 Wochen später ausweiden als bisher, kann ein zuverlässiger Schutz vor Futterrehe im Frühjahr sein.

Futterrehe verhindern: Maßnahmen beim Anweiden

  • Die Getreidemenge anpassen, wenn das Pferd ausgeweidet wird, ist auch ein wichtiger Baustein in der Vermeidung von Hufrehe.
  • Langsames Angrasen in der 2. Maihälfte am Nachmittag trägt auch sehr zum reibungslosen Gewöhnen an das frische Gras bei.
  • Tendeziell mehr Arbeit für das Pferd in der Zeit vom Anweiden hält zusätzlich fit und gesund, da der Bedarf durch mehr Arbeit dem reichhaltigeren Futterangebot angepasst wird.
  • Grundsätzlich ist es auch von Vorteil, wenn die Pferde erst nach einer ausgiebigen Heugabe auf die Weide gelassen werden, da sie dann satt sind und sich nicht so gierig auf das Gras stürzen werden. (Dies kann auch einer möglichen Kolikgefahr vorbeugen).

Um sich nochmal detailliert zu informieren, wie eine Hufrehe entsteht, schaut Euch bitte den Fachartikel „ Hufrehe - eine gefürchtete Erkrankung" an.

Im Ernstfall die Futterrehe abwenden

Sollte aber das Pferd zu früh und/ oder viel zu lange auf einer viel zu zuckerhaltigen Weide gegrast haben, oder wurde auf einmal zu viel Getreide aufgenommen, ist eine Futterehe vorprogrammiert. Das kann man mit den geeigneten Maßnahmen aber zielgerichtet verhindern.

Wenn man einem gefährdeten Pferd sofort für 1-2 Wochen einen pH-Regulator zukommen lässt, wie z.B. HBD’s®BasoHealth, kann die Übersäuerung des Dickdarmes infolge der übermäßigen Aufnahme von Zucker/Stärke abgepuffert werden, so dass es dadurch eben nicht zum Massensterben von gesunden Darmbakterien kommt.

Auch sollte für ca. 1-2 Wochen ein hochdosierter Toxinbinder wie z.B. HBD’s®MYTOX verabreicht werden, da man durch umfassende Toxinbindung im Dickdarm eine Leberüberlastung minimieren kann. Diese kann sonst zielsicher nach 2-3 Tagen in eine Hufrehe führen. Mit den genannten Maßnahmen kann man in den allermeisten Fällen diese sehr schmerzhafte Erkrankung verhindern.

Ich wünsche Euch ein tolles Frühjahr mit Euren Pferden ohne Weide.

Eure Anja Beifuss

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